Schweizer Astronauten: Claude Nicollier und Marco Sieber
Bis heute haben es nur zwei Schweizer geschafft, Astronaut zu werden. Der bekannteste ist Claude Nicollier, der einzige Schweizer, der bislang viermal in den Weltraum gereist ist. Die hohen Anforderungen der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) für angehende Astronauten sind gut begründet. Schliesslich wünschen sich alle der 22 Mitgliedstaaten der ESA, dass ein Vertreter ihres Landes in den Weltraum fliegen kann. In den vergangenen Jahren hat durchschnittlich nur ein Europäer pro Jahr an einer Raumfahrmission teilgenommen. Der wahre Star unter den beiden Schweizer Astronauten ist jedoch ohne Zweifel Claude Nicollier.
Hier einige Details zu ihm:
Claude Nicollier: Der Pionier der Schweizer Raumfahrt
Claude Nicollier ist der bekannteste Schweizer Astronaut und der erste, der mehrmals ins All flog.
Geburt und frühe Jahre:
Er wurde am 2. September 1944 in Vevey, Schweiz, geboren. Schon in seiner Jugend zeigte er eine grosse Leidenschaft für Luftfahrt und Astronomie.
Ausbildung:
Nicollier studierte Luftfahrttechnik an der ETH Zürich und schloss sein Studium 1969 ab. Danach trat er in die Schweizer Luftwaffe ein, wurde Kampfpilot und später Linienpilot bei Swissair, bevor er 1978 als Ingenieur für die ESA (Europäische Weltraumorganisation) ausgewählt wurde.
Raumfahrtkarriere:
1985 wurde Nicollier von der NASA als Astronaut ausgewählt, nachdem er die europäische Astronauten-Auswahl bestanden hatte. Sein erster Flug ins All fand 1992 mit der Space Shuttle-Mission STS-46 statt. Insgesamt flog er viermal ins All:
STS-46 (1992): Der erste Flug mit dem Space Shuttle Atlantis, bei dem Nicollier als Missionsspezialist an Bord war.
STS-61 (1993): Eine Mission zur Reparatur und Wartung des Hubble Space Teleskops, bei der Nicollier eine entscheidende Rolle spielte.
STS-75 (1996) und STS-103 (1999): Weitere Missionen, bei denen er seine Expertise als Missionsspezialist einbrachte.
Besondere Leistungen:
Besonders bemerkenswert war seine Arbeit während der STS-61-Mission, bei der er aktiv an der Reparatur des Hubble Space Teleskops beteiligt war. Diese Reparaturen trugen massgeblich dazu bei, dass das Teleskop weiterhin präzise wissenschaftliche Daten liefern konnte.
Nach der Raumfahrt:
Nach seiner Karriere als Astronaut engagierte sich Nicollier in der Wissenschaftsbildung und unterrichtete an der ETH Zürich. Zudem bleibt er ein engagierter Förderer der europäischen Raumfahrt und ein Vorbild für junge Raumfahrtinteressierte.
Marco Sieber: Der Ingenieur mit Raumfahrtplänen
Neben Claude Nicollier ist auch Marco Sieber ein Schweizer, der eng mit der Raumfahrt verbunden ist. Auch wenn er noch nicht ins All geflogen ist, hat er durch seine Arbeit und Projekte bereits Aufmerksamkeit erregt.
Geburt und Hintergrund:
Marco Sieber wurde 1982 in der Schweiz geboren und zeigte schon früh eine starke Begeisterung für Wissenschaft und Technik.
Karriere und Raumfahrt:
Sieber hat einen Masterabschluss in Raumfahrttechnik und hat an Projekten gearbeitet, die mit Satelliten und anderen Raumfahrttechnologien verbunden sind. Als Ingenieur war er bei der ESA tätig und arbeitete an der Entwicklung von Satelliten sowie an der Umsetzung von Raumfahrttechnologien. Besonders die Arbeit mit Miniatur-Satelliten (CubeSats) hat ihm Beachtung verschafft.
Beteiligung an Weltraumprojekten:
Sieber war an verschiedenen Satellitenprojekten beteiligt und hat dabei eine entscheidende Rolle in der Projektleitung übernommen. Ausserdem engagiert er sich in der wissenschaftlichen Ausbildung und ist ein Mentor für angehende Ingenieure und Wissenschaftler.
Zukunftsperspektiven:
Obwohl Sieber bislang keine Raumfahrtmission durchgeführt hat, wird seine Expertise im Bereich der Raumfahrt als äusserst wertvoll angesehen. Als Ingenieur mit einer Vision hat er sich bereits einen festen Platz in der Raumfahrtindustrie erarbeitet.