Hermann Oberth wurde am 25. Juni 1894, Sibiu, Rumänien gebohren und war ein bahnbrechender Pionier der Raketentechnologie und der Raumfahrtforschung. Er zählt zu den Gründervätern der modernen Raumfahrtwissenschaft und legte mit seinen Arbeiten das Fundament für die Entwicklung von Raketen und der Raumfahrttechnik.
Frühes Leben und Ausbildung
Oberth wurde 1894 in Hermannstadt geboren, damals Teil des österreichischen Kaiserreichs, heute in Rumänien. Schon in jungen Jahren entwickelte er eine starke Leidenschaft für Astronomie und Technik. Nach dem Abitur begann er, Physik und Mathematik an verschiedenen Universitäten zu studieren, darunter in München und später in Heidelberg. Seine akademische Laufbahn war jedoch nicht immer reibungslos, da er immer wieder auf Hindernisse stiess und von einigen Universitäten abgelehnt wurde.
Einflussreiche Arbeiten und das „Oberth-Prinzip“
Bereits zu Beginn seiner Karriere entwickelte Oberth revolutionäre Theorien zur Raketenantriebstechnik und zur Raumfahrt. 1923 veröffentlichte er seine Dissertation „Die Rakete zu den Planetenräumen“, die später als ein wegweisendes Werk in der Raumfahrttechnik angesehen wurde. Darin stellte er die These auf, dass Raketen die einzige realistische Möglichkeit darstellen, in den Weltraum zu gelangen. Besonders betonte er die Bedeutung der Geschwindigkeit und des Antriebs, was später als das „Oberth-Prinzip“ bekannt wurde: Ein Raketenmotor ist umso effizienter, je schneller die Rakete wird und je weiter sie sich von der Erde entfernt.
Zusammenarbeit mit anderen Wissenschaftlern
Oberth war ein wichtiger Mentor und eine Inspirationsquelle für viele der späteren führenden Köpfe der Raumfahrttechnik, darunter auch Wernher von Braun, der zu einem der führenden Raketeningenieure im nationalsozialistischen Deutschland und später bei der NASA wurde. Oberth arbeitete eng mit verschiedenen deutschen und internationalen Wissenschaftlern zusammen und leistete einen massgeblichen Beitrag zur Entwicklung von Raketen- und Raumfahrttechnologien.
Zweiter Weltkrieg und Nachkriegszeit
Im Zweiten Weltkrieg war Oberth nicht direkt in das Raketenprogramm des nationalsozialistischen Deutschlands eingebunden, fungierte jedoch als wissenschaftlicher Berater. Nach dem Krieg war er enttäuscht über die politischen Entwicklungen und den Missbrauch seiner Forschung für militärische Zwecke.
Nach dem Krieg kehrte Oberth nach Deutschland zurück, wo er an verschiedenen Universitäten und Forschungsinstitutionen arbeitete. Er setzte seine Arbeit in der Raumfahrtforschung fort und beteiligte sich an verschiedenen Projekten, darunter an der Entwicklung von Satelliten und Technologien für die bemannte Raumfahrt. Trotz seiner fortgeschrittenen Jahre blieb er ein überzeugter Verfechter der friedlichen Nutzung des Weltraums.
Spätere Jahre und Vermächtnis
Hermann Oberth starb 1989, in Nürnberg (Deutschland), im Alter von 94 Jahren. Sein Lebenswerk ist nach wie vor von grosser Bedeutung, da er zu den ersten gehörte, die die theoretischen und praktischen Grundlagen für die moderne Raumfahrt legten. Obwohl er nie direkt an den Apollo-Missionen oder der Mondlandung beteiligt war, inspirierten seine wissenschaftlichen Arbeiten und Visionen viele seiner späteren Kollegen und trugen entscheidend zur Entwicklung der Raumfahrttechnologien bei.
Oberths Vermächtnis lebt weiter – sowohl in der Raumfahrttechnik als auch in der breiten wissenschaftlichen Gemeinschaft. Er wird oft als einer der „Väter der Raumfahrt“ bezeichnet, und seine Ideen sind auch heute noch von grundlegender Bedeutung für die Erforschung des Weltraums.
© NASA • Professor Oberth and Dr. von Braun am Bankett der American Rocket Society, 19. Okt. 1961