Die Internationale Raumstation (ISS) ist ein gigantisches, künstlich geschaffenes Labor im All, das sich in einer niedrigen Erdumlaufbahn etwa 400 Kilometer über der Erdoberfläche befindet. Sie wurde als internationales Kooperationsprojekt ins Leben gerufen und ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit führender Raumfahrtagenturen, darunter NASA (USA), Roskosmos (Russland), ESA (Europäische Weltraumorganisation), JAXA (Japan) und CSA (Kanada). Diese Zusammenarbeit ist ein Paradebeispiel für internationale Partnerschaft und Technologietransfer.

Aktuell (März 2025): Mit der Rükkehr der Starliner und Crew 9 Astronauten ist die ISS nun wieder im "Normalbetrieb". Das bedeutet, dass die Besatzungen von NASA und Roscosmos wieder in der ursprünlich geplanten Zusammensetzung im Einsatz sind.

Crew Aktuell - Expedition 73* NASA Link:

Russland Sojus MS-27 - Russland  Alexei Owtschinin
Russland Sojus MS-27 - Russland  Iwan Wagner
Sojus MS-27 - Vereinigte Staaten  Donald Pettit

NASA Crew 10 - Vereinigte Staaten  Anne McClain
NASA Crew 10 - Vereinigte Staaten  Nichole Ayers
NASA Crew 10 - Japan Takuya Onishi (2), Mission 73 Comander
NASA Crew 10 - Russland Kirill Peskow

(* Die Langzeitmisssionen werden auf der ISS als «Expedition» bezeichnet und dauern in der Regel etwa ein halbes Jahr)



Die ISS ist zur Zeit das grösste und komplexeste von Menschenhand geschaffene Objekt im Weltraum. Sie hat sich als einzigartiges Zentrum für wissenschaftliche Forschung, Technologieentwicklung und den Austausch von Wissen etabliert. Ihre Nutzung bietet entscheidende Erkenntnisse in Bereichen wie Medizin, Physik, Materialwissenschaften und Biologie, insbesondere in der Schwerelosigkeit, die auf der Erde nicht zu reproduzieren ist. Seit ihrem ersten Bauabschnitt im Jahr 1998 ist die Station kontinuierlich gewachsen und wurde zu einem festen Bestandteil der Erdumlaufbahn.

Wichtige Fakten zur ISS:

Grösse und Ausmasse: Mit einer Länge von etwa 109 Metern ist die ISS ungefähr so gross wie ein Fussballfeld. Ihre Gesamtmasse beträgt rund 420.000 Kilogramm – das entspricht dem Gewicht eines mittelgrossen Flugzeugs.
Besatzung und Aufenthalt: Die Station wird dauerhaft von einer internationalen Besatzung betrieben, die aus 6 bis 7 Astronauten und Kosmonauten besteht, die regelmässig rotieren. Jeder Aufenthalt dauert mehrere Monate, was den Besatzungsmitgliedern die Möglichkeit gibt, an einer Vielzahl von Langzeitexperimenten und Forschungsprojekten zu arbeiten.
Wissenschaftliche Funktionen: Auf der ISS finden kontinuierlich wissenschaftliche Experimente aus einer breiten Palette von Disziplinen statt, einschliesslich Physik, Biologie, Medizin, Materialwissenschaften und Erderkundung. Experimente unter den Bedingungen der Mikrogravitation ermöglichen es, fundamentale physikalische Prozesse besser zu verstehen und neue Technologien zu entwickeln, die auch auf der Erde Anwendung finden könnten.
Energieversorgung durch Solarenergie: Die ISS wird überwiegend durch Solarzellen mit Energie versorgt, die das Sonnenlicht in elektrische Energie umwandeln. Mit einer Gesamtfläche von etwa 2.500 m² sind die Solarpanele eine der grössten Energiequellen im All.
Modularer Aufbau: Die Station besteht aus über 15 miteinander verbundenen Modulen, die von den beteiligten Raumfahrtorganisationen gebaut und in den Orbit transportiert wurden. Diese Module umfassen Labore, Lagerräume, Schlafquartiere, Badezimmer und Freizeitbereiche. Der modulare Aufbau ermöglicht es, die ISS kontinuierlich zu erweitern und neue Technologien zu integrieren.
Orbit und Geschwindigkeit: Die ISS umkreist die Erde in einer Höhe von etwa 400 km mit einer Geschwindigkeit von ca. 28.000 km/h. Dies bedeutet, dass die Raumstation die Erde alle 90 Minuten umrundet und somit 16 Mal pro Tag über den Planeten fliegt.

Die ISS ist nicht nur ein herausragendes wissenschaftliches und technisches Meisterwerk, sondern auch ein Symbol für die friedliche Zusammenarbeit zwischen Nationen. Sie zeigt, wie unterschiedliche Länder ihre Ressourcen, ihr Wissen und ihre Expertise bündeln können, um gemeinsame Ziele zu verfolgen und Lösungen für die globalen Herausforderungen der Zukunft zu finden.

Ihr Erfolg geht weit über die wissenschaftlichen Erkenntnisse hinaus – er steht auch für den Wert der internationalen Zusammenarbeit, das Vertrauen zwischen den Nationen und die Möglichkeit, Konflikte hinter sich zu lassen, um die Menschheit auf eine gemeinsame Reise ins All zu führen. In diesem Sinne ist die ISS nicht nur ein Labor im Weltraum, sondern auch ein Zeichen des menschlichen Erfindungsgeistes und der globalen Zusammenarbeit im 21. Jahrhundert.

 

ESA Astronautin Samantha Cristoforetti in der "Cupola" am Fotografieren