Isar Aerospace ist ein deutsches Raumfahrt-Start-up mit Sitz in Ottobrunn bei München, das 2018 von den Ingenieuren Josef Fleischmann, Markus Brandl und Daniel Metzler gegründet wurde. Die Gründer waren zuvor Mitglieder der Wissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft für Raketentechnik und Raumfahrt (WARR) an der Technischen Universität München (TUM), einer studentischen Initiative zur Entwicklung von Raketentechnologien. Dort arbeiteten sie an eigenen Antriebssystemen und entwickelten eine Suborbitalrakete.Die Idee zur Gründung von Isar Aerospace entstand 2017 an der TUM, als die Gründer erkannten, dass die Nachfrage nach flexiblen und kostengünstigen Satellitenstarts stetig wächst. Mit dem Ziel, den Zugang zum Weltraum zu erleichtern und Europas Unabhängigkeit in der Raumfahrt zu stärken, entschieden sie sich, ihre akademischen Erfahrungen in ein kommerzielles Unternehmen zu überführen. Seitdem hat sich Isar Aerospace als eines der führenden europäischen Raumfahrt-Start-ups etabliert.
Das Unternehmen spezialisiert sich auf die Entwicklung und Produktion von Trägerraketen, insbesondere der Rakete Spectrum. Diese wurde konzipiert, um kleine und mittelgrosse Satelliten effizient und flexibel in die Erdumlaufbahn zu transportieren. Als unabhängige europäische Lösung für kommerzielle und institutionelle Satellitenstarts zählt Isar Aerospace mittlerweile zu den führenden privaten Raumfahrtunternehmen Europas.
Isar Aerospace gehört zu den bestfinanzierten Raumfahrt-Start-ups Europas und hat über die Jahre mehr als 150 Millionen Euro von privaten Investoren erhalten. 2021 gewann das Unternehmen den ersten deutschen Mikrolauncher-Wettbewerb des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), der im Rahmen der BOOST!-Initiative des ESA-Programms C-STS vom Bundeswirtschaftsministerium ausgeschrieben wurde. Der Sieg brachte den Gründern einen Startvertrag für Kleinsatelliten im Wert von elf Millionen Euro ein. Zudem erhielt Isar Aerospace im selben Jahr zehn Millionen Euro durch den EIC Horizon Preis „Low Cost Space Launch“ der Europäischen Union.Heute arbeiten mehr als 200 Mitarbeiter aus über 40 Nationen bei Isar Aerospace daran, den Zugang zum Weltraum für kleine und mittlere Satelliten zu revolutionieren.
Am 30. März 2025 führte Isar Aerospace den ersten Testflug der Spectrum-Rakete vom Andøya Space Center in Norwegen durch. Obwohl die Rakete kurz nach dem Start ins Meer stürzte und explodierte, wurde der Testflug als wichtiger Meilenstein gewertet. Das Unternehmen konnte essenzielle technische Daten sammeln und zentrale Systeme unter realen Bedingungen validieren – ein bedeutender Schritt für die Weiterentwicklung und Optimierung der Rakete.
In den vergangenen Jahren erhielt Isar Aerospace erhebliche Investitionen. Zu den prominenten Geldgebern zählt die Porsche Automobil Holding SE, die 2021 eine Beteiligung im niedrigen einstelligen Prozentbereich erwarb. 2024 beteiligte sich zudem der NATO Innovation Fund an einer Finanzierungsrunde, um die technologische Souveränität Europas in der Raumfahrt zu stärken und strategische Kapazitäten auszubauen. Diese Finanzmittel ermöglichten es dem Unternehmen, seine Entwicklungskapazitäten deutlich zu erweitern und innovative Produktionsmethoden zu implementieren.Um der wachsenden Nachfrage nach kostengünstigen und flexiblen Satellitenstarts gerecht zu werden, plant Isar Aerospace den Ausbau der Serienproduktion der Spectrum-Rakete. Ziel ist es, künftig bis zu 40 Trägerraketen pro Jahr herzustellen. Mit diesen Entwicklungen positioniert sich Isar Aerospace als Schlüsselfigur der europäischen Raumfahrtindustrie und trägt entscheidend zur Unabhängigkeit Europas in der Satellitenbeförderung bei.
Bilder: © ISAR Aerospace